Sportschutz

im Hundesport die wohl fordernste Ausbildung für Hund und HundeführerIn!
Zu unrecht verbinden manche HundehalterInnen den Schutzhundesport ausschließlich mit Begriffen wie Scharfmachen, Aggression, Kampfhund und ähnliches. Bei richtigem Aufbau der Schutzhundeausbildung bedeutet jedoch der Schutzdienst für den Hund: Förderung und kontrolliertes Ausleben seiner vorhandenen Triebanlagen. Spiel und Kampf um die Beute. Absolute Bereitschaft des Hundes sich seinem Menschen unterzuordnen.

In der Schutzhundeausbildung werden an HundeführerIn wie an Hund hohe Anforderungen gestellt. So hat der Hund gem. Prüfungsordnung beispielsweise einen Überfall auf seinen Hundeführer energisch abzuwehren, die Entwaffnung des. Scheintäters durch den Hundeführer aufmerksam zu überwachen, anschließend das Abführen des Scheintäters zu eskortieren und Fluchtversuche durch Nacheilen und Zufassen zu verhindern, einen gestellten Scheintäter zu bewachen und wiederum dessen Flucht zu verhindern.

Schließlich hat der Hund bei zwei Mutproben die Angriffe eines Scheintäters (mit Schuss bzw. Stockbedrohung) energisch und sicher abzuwehren. Eine derartige Ausbildung des Schutzhundes erfordert sehr viel kynologischen Sachverstand, ständig auf dem neuesten Stand zu haltendes Wissen über hundliche Verhaltensweisen, Einfühlungsvermögen, Geduld, Selbstdisziplin und entsprechendes Verantwortungsgefühl.

Ein Hund, der die im Schutzdienst geforderten Leistungen sicher erbringen soll, braucht entsprechende körperliche Voraussetzungen (u.a. muss die Mindestgröße des Hundes 40cm Widerristhöhe betragen), ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, gute triebliche Veranlagungen – insbesondere einen ausgeprägten Beutetrieb, Nervenstärke bei mittlerer Reizschwelle, eine gewisse Härte, Mut und vor allem ein ausgeglichenes Wesen.

Schon VON STEPHANITZ sagte, das Geheimnis aller Erziehung und Ausbildung liegt im richtigen Erkennen und Verwenden vorhandener Anlagen. Viele Vereine der ÖSTERREICHISCHEN HUNDESPORT UNION verfügen über bestens ausgebildete und geschulte Schutzdiensthelfer, die nach diesem Grundsatz HundeführerInnen und Hunde als Team im Schutzdienst ausbilden. Die Schutzhelfer fördern den Hund, werden zu seinem Partner und nicht zum Gegner und stehen dem/der SchutzhundeführerIn mit Rat und Tat zu Seite.

Den richtigen Aufbau in der Schutzhundeausbildung erkennt man u.a. daran, dass sich der Hund vor, während und auch nach der Schutzarbeit vom Schutzhelfer anfassen und streicheln lässt. Der Schutzhund ist auf den Schutzarm (als Beute) fixiert und nicht auf den Schutzhelfer und arbeitet auch unter höchster körperlicher und trieblicher Forderung sicher, ruhig und stressfrei in einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Beute- u. Wehrverhalten ohne erkennbares Meideverhalten.